Den Anträgen der FDP-Fraktion zur Streichung von Tempo 30 in Preetz wurde im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur am 13.11.2024 eine deutliche Abfuhr erteilt. Eindeutiger hätte man sich kaum für die Mobilitätswende in Preetz positionieren können, geschlossen stimmten die Mitglieder gegen die FDP. Wir von der Kidical Mass Preetz und vom NABU Preetz-Probstei begrüßen dieses klare Votum für mehr Tempo 30. Dass auch die Bevölkerung hinter den Beschlüssen steht zeigten die vollen Zuschauer*innen-Reihen und die zahlreichen Wortmeldungen und Zustimmungsbekundungen aus dem Publikum.
Kidical Mass Preetz
Kidical Mass Preetz lehnt Streichung von Tempo 30 aus dem Mobilitätskonzept entschieden ab – die Mobilitätswende in Preetz muss weiter gehen!
Die FDP Preetz hat für den kommenden Mobilitätsausschuss einen Antrag gestellt, der die Mobilitätswende in Preetz massiv in Frage stellt und beenden kann. Die Stadt Preetz soll aus dem Bündnis „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ austreten und die Ausweitung von Tempo 30 und Tempo 20 in Preetz ab sofort stoppen. De fakto würde damit das Mobilittäskonzept weitgehend außer Kraft gesetzt, denn dieses beruht zu wesentlichen Teilen darauf, dass der Radverkehr auf die Straße verlagert wird und damit das „gut“ möglich ist, mehr oder weniger flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird. Außerdem soll aus Klimaschutzgründen Tempo 30 ausgeweitet werden. Den vollständigen Antrag findet Ihr hier: https://ratsinfoservice.de/ris/preetz/meeting/details/2805.
Wenn der FDP-Antrag durchkommt, ist das ein gigantischer Rückschritt. Damit wird es zukünftig so gut wie kein neues Tempo 30 geben.
Die Kidical Mass Preetz und der NABU lehnen den rückwärts gewandten FDP-Antrag entschieden ab. Aus unserer Sicht ist weder das Ziel, noch die Begründung nachvollziehbar und bürger*innennah. Das Mobilitätskonzept und die sogenannte Prioritätenliste, in der die zuerst umzusetzenden Punkte aus dem Mobilitätskonzept zusammengefasst sind, wurden unter den Preetzer Fraktionen mit reger Beteiligung der Öffentlichkeit abgestimmt, die abschließende Entscheidung verlief einstimmig. Aus unserer Sicht ist es unverständlich, dass nun nach nur zwei Jahren wesentliche Schritte rückgängig gemacht und aus dem Mobilitätskonzept herausgelöst werden sollen.
Bei uns bleibt der Eindruck bestehen, dass die FDP nicht ehrlich an Tempo 30 interessiert ist. Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der FDP-Artikel aus der Oktober-Ausgabe des Stadtmagazins. Dort heißt es: „Demnach gibt es keine ideologiefreie Begründung für eine Tempo 30 Begrenzung. Freie Fahrt für freie Bürger!“
Dass es allen (!) zuvor von der FDP genannten Gründen an Substanz fehlt, zeigt der objektive „Faktencheck“ in der Stellungnahme des NABU, die wir uns zu eigen machen:
Dritte Schulstraßen-Aktion am 30.9. und 1.10.2024
Vor dem Tag der Deutschen Einheit verwandelt sich der Lohmühlenweg vor der Friedrich-Ebert-Schule wieder in eine Schulstraße. Anlass für die Aktion ist das allmorgendliche Verkehrschaos vor der Schule, ausgelöst durch Elterntaxis.
Zwischen 7:20 und 8:00 Uhr sorgen die Aktiven von Kidical Mass Preetz, NABU und ADFC wahrend der Schulstraßen-Aktion nun im dritten Jahr in Folge dafür, dass Elterntaxis aus dem Lohmühlenweg verbannt werden. Hinter der Aktion steckt die Forderung, im Lohmühlenweg dauerhaft eine „Schulstraße“ einzurichten und den Lohmühlenweg regelmäßig rund um Unterrichtsbeginn und -ende für den Kraftverkehr zu sperren, damit alle Kinder sicher zur Schule kommen können.
Wir rufen alle Preetzer*innen auf sich am 30.9. und 1.10. anzuschauen wie sich die Kinder – zumindest auf den letzten Metern Ihres Schulweges – ungefährdet und frei im Verkehr bewegen können ohne ständig auf Gefahren achten zu müssen. Alle Eltern der Friedrich-Ebert-Schule, die ihre Kinder üblicherweise mit dem Auto zur Schule bringen, bitten wir in dieser Woche einmal den Schulweg zu Fuß auszuprobieren.
Mehr Infos zur diesjährigen Schulstraßen-Aktion gibt es hier, mehr zu Schulstraßen findet sich auf dieser Seite.
Reges Treiben auf dem Fahrrad- und Umweltfest und ein starkes Zeichen für Tempo 30 an der Kita „Die Wühlmäuse“
Mehrere Tausend Menschen lockte das Fahrrad- und Umweltfest am ersten Maisonntag mit seinen 40 Infoständen, der rasanten Show der Madness Brothers, dem packenden Laufradrennen und spannenden Lastenradrennen an. Ein toller Tag für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz, der auch dank der Förderungen der Bürgerstiftung Preetz, der Abfallwirtschaft im Kreis Plön, der Stadtwerke Kiel, von veloCenter Kiel, Räderwerk Plön und Theos Wiese realisiert werden konnte. Wir danken allen Beteiligten!
Vorab haben 200 kleine und große Radler*innen beim diesjährigen Korso „Kidical Mass“ für einen fahrradfreundlicher Umbau der Kührener Straße, Tempo 30 an der Kita die Wühlmäuse, eine Schulstraße im Lohmühlenweg und einen fahrradfreundlicher Umbau der Kreuzung Hufenweg/Bahnhofstraße demonstriert.
Programm zum Fahrrad- und Umweltfest am 5. Mai steht!
Das Fahrrad- und Umweltfest 2024 von Kidical Mass, NABU Preetz-Probstei, ADFC und Stadt Preetz zieht in die Preetzer Innenstadt und präsentiert sich vielfältig: mit großer Infomesse, Artistik-Show „Madness Brothers„, Lastenrad– und Laufradrennen, verkaufsoffenem Sonntag vom Schusterstadt e.V. sowie Vorträgen im Kino zu Wärmenetzen und energetischer Sanierung ist für alle etwas dabei. Natürlich darf auch der Fahrrad-Korso Kidical Mass nicht fehlen, er startet bereits um 10 Uhr, das Fest geht von 11 bis 16 Uhr. Alle Infos gibt es hier.
Wir danken der Bürgerstiftung Preetz, der Abfallwirtschaft im Kreis Plön, den Stadtwerken Kiel und veloCenter Kiel für Ihre Förderung.
Fahrrad-Korso „Kidical Mass“
Der diesjährige Korso „Kidical Mass“, zu dem alle Menschen mit Fahrrad, Laufrad, Tretroller, Inline-Skatern, Skateboards und Co. eingeladen sind, startet um 10 Uhr in der Kirchenstraße Richtung Süden.
Der Aufzug führt durch die Kührener Straße, den Lohmühlenweg und die Bahnunterführung am Hufenweg.
Hintergründe für die Route: Wir möchten, dass die nördliche Kührener Straße fahrradfreundlich umgebaut wird, An der Kita „Die Wühlmäuse“ in der südlichen Kührener Straße soll endlich Tempo 30 gelten, wie an allen anderen Kitas in Preetz auch (unser Antrag wurde abgelehnt). An der Friedrich-Ebert-Grundschule im Lohmühlenweg müssen Elterntaxis dauerhaft verbannt werden, die Situation dort ist nach wie vor eine Katastrophe. Außerdem fordern wir eine Umgestaltung im Kreuzungsbereich Hufenweg, denn hier befindet sich ein bekannter Unfallschwerpunkt.
Der Korso ist als Demo angemeldet, die Polizei begleitet uns und wir fahren langsam, damit auch kleine Kinder teilnehmen können.
Warum auf „Schutzstreifen“ verzichtet werden sollte – Kidical Mass fordert fahrradfreundlichen Umbau der Kührener Straße
Die Engstelle in der nördlichen Kührener Straße ist ohne Frage die problematischste Stelle für den Rad- und Schulverkehr in Preetz. Nun plant der Kreis im Rahmen der Sanierung den fahrrad- und fußgänger*innenfreundlichen Umbau. Doch gemäß der Entwurfsplanung ist die Einrichtung von schmalen Fahrrad-Schutzstreifen vorgesehen – genau in derselben Breite wie in der Wakendorfer Straße. Jedoch wird die Wakendorfer Straße gleich nach der nördlichen Kührener Straße als gefährlich für Radfahrer*innen wahrgenommen und auch bei Autofahrer*innen sind die Schutzstreifen äußerst unbeliebt.
Wir haben uns mit dem Problem beschäftigt und nachgemessen. Mit Hilfe sogenannter „OpenBikeSensoren“, gefördert von der Dr. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung für Umwelt und Verkehr, haben wir von verschiedenen Fahrrädern aus den Abstand zu überholenden Autos gemessen. Dieser ist seit einigen Jahren in der Straßenverkehrsordnung festgelegt und muss innerorts mindestens 1,5 m betragen. Leider zeigen die Messungen, dass sich viele Autofahrer*innen in der Wakendorfer Straße nicht daran halten, obwohl die Straße ausreichend Platz bietet. Interessanterweise finden sich ähnliche Zahlen in folgenden Studien selbst bei breiteren Schutzstreifen – unseres Wissens die einzigen Veröffentlichungen mit bemerkenswertem Stichprobenumfang zum Thema Überholabstand an Schutzstreifen auf wissenschaftlicher Datengrundlage:
- Wege zu mehr Abstand
- Wie beeinflusst die Infrastruktur für Radfahrer das Überholverhalten von Autofahrern?
- Sicherheit und Nutzbarkeit markierter Radverkehrsführungen
Orientieren sich viele Autofahrer*innen gar an der Linie des Schutzstreifens und werden so näher an die Radfahrer*innen geführt? Unabhängig von der Ursache zeigen die objektiven Messergebnisse eines ganz klar: Auf „Schutzstreifen“ sollte zukünftig verzichtet werden, denn diese erweisen Radfahrer*innen einen Bärendienst und führen zu geringen und somit gefährlichen Überholabständen.
Dies gilt umso mehr als Fahrbahn in der bekannten Engestelle der Kührener Straße breiter ausfallen wird als jetzt. Bereits jetzt fahren viele Autofahrer*innen schneller als die erlaubten 50 km/h, das zeigen unsere ebenfalls von der Dr. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung für Umwelt und Verkehr geförderten Verkehrsmessungen am Standort „Kührener Straße Nord“ im Rahmen unseres Citizen-Science Projektes „Verkehrsmonitor Preetz“ deutlich. Mit der Verbreiterung ist eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten zu erwarten – damit würde in Komination mit den Schutzstreifen die Situation nicht ent-, sondern verschärft.
Wir werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Stadt und dem Kreis Plön dafür einsetzen, dass die Schutzstreifen aus der Planung verschwinden – damit die Gefahrenstelle in der nördlichen Kührener Straße endlich wirklich abgemildert wird.
Alle Infos zur Planung im Ratsinformationssystem der Stadt Preetz
Zweite Schulstraßen-Aktion in Preetz
Kinder sollen sicher zu Fuß, mit Tretroller oder Fahrrad den Schulweg meistern können – da sind sich Eltern, Politik, Polizei und Schulen einig. Das Verkehrschaos vor der Friedrich-Ebert-Schule im Lohmühlenweg zeigt ein anders Bild. Durch Elterntaxis kommt es rund um Schulbeginn und -ende im Lohmühlenweg zu gefährlichen Situation – die Straße ist einfach viel zu schmal für die vielen Autos in so kurzer Zeit, die vor der Schule halten, wenden und in zweiter Reihe, an Übergängen und auf Gehwegen parken.
Dass dringend etwas passieren muss ist der Stadt Preetz bewusst. Nicht umsonst hat die Schulwegeplanung im Mobilitätskonzept der Stadt die höchste Priorität erhalten. Einige gute Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, beispielsweise in Form von Fahrbahnmarkierungen und einem Poller. Ab November stehen außerdem zwei Elterntaxi-Haltestellen zur Verfügung und der Schulbus wird in die Kührener Straße verlegt.
An der Elterntaxi-Situation ändert all das nur wenig. Deshalb demonstrieren wir – wie im letzten Jahr – für eine Schulstraße an der Friedrich-Ebert-Schule. Vom 1.-3. November werden Elterntaxis aus dem nördlichen Lohmühlenweg verbannt. Zu diesem Zwecke wird der nördliche Lohmühlenweg im Rahmen einer beim Kreis Plön angemeldeten und genehmigten Demonstration jeweils morgens zwischen 7:20 und 8:00 Uhr für den Kfz-Verkehr (Elterntaxis) gesperrt.
Wir laden alle Preetzer*innen ein, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie die Grundschulkinder an diesen Tagen zumindest auf den letzten Metern sicher und entspannt die Schule erreichen können.
Sicherheitsplus am Zebrastreifen am Fachmarktzentrum
Nachdem am Zebrastreifen am Fachmarkzentrum im Januar ein Kind von einer unaufmerksamen Autofahrerin lebensgefährlich verletzt. wurde, hatten wir uns gemeinsam mit dem NABU Preetz-Probstei für Schutzmaßnahmen stark gemacht. In den Sommerferien wurde daraufhin eine großflächige Rotmarkierung aufgebracht – Danke, Stadt Preetz, für die rasche und mustergültige Umsetzung, die sicherlich die Aufmerksamkeit der Autofahrer*innen steigern und so für mehr Sicherheit sorgen wird.
Dass wir uns zusätzliche Maßnahmen zur Aufmerksamkeitssteigerung und vor allem auch Verkehrsberuhigung gewünscht haben, ist kein Geheimnis (mehr Infos siehe Schutzmaßnahmen für Kinder am Zebrastreifen am Fachmarktzentrum – Verpasste Chance im Mobiliätsbeirat). Für diese und die Rotmarkierung an allen Zebrastreifen in Preetz werden wir uns deshalb weiter einsetzen.
Citizen-Science Projekt „Verkehrsmonitor Preetz“ angelaufen
Gemeinsam mit Bürger*innen sollen an für den Fuß- und Radverkehr schwierigen Stellen in Preetz Daten zum Verkehrsaufkommen und zum Überholabstand zu Radfahrenden gesammelt werden. Auf Grundlage der Daten sollen gemeinsam mit der Stadt Preetz passgenaue, kurzfristig umsetzbare Lösungen erarbeitet werden. Schwerpunktmäßig sollen so für die Kinder- und Schulwegesicherheit relevante Stellen entschärft werden. Nun wurden die ersten Verkehrszählgeräte an den Schulstandorten, die große Probleme mit Elterntaxis haben, installiert: in der Nähe der Friedrich-Ebert-Grundschule im Lohmühlenweg (zum Elterntaxis-Problem gibt es hier mehr Infos) und im Castöhlenweg, der die Hauptzugwegung für das Friedrich-Schiller-Gymnasium und die Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule darstellt. Die Daten können jederzeit aktuell auf folgender Karte angeschaut werden.
Mehr Infos zum Projekt „Verkehrsmonitor Preetz“ gibt es auf dieser Seite.
Das Projekt wird gefördert von der Dr. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung für Umwelt und Verkehr. Das Projekt wird vom NABU Preetz-Probstei getragen und gemeinsam mit der ADFC Kreisgruppe Plön und der offenen Gruppe „Radaktive Preetz“ durchgeführt.